Hochwassereinsatz des THW Warendorf nach Tief Zoltan

Aufgrund von Hochwasser entlang der Ems kam es für unseren Ortsverband zu einem mehrtägigen Einsatz, bei dessen Bewältigung auch weitere THW-Ortsverbände in den Einsatz kamen.

Grund für das Hochwasser war das Tief Zoltan, welches für einen Starkregen sorgte. Den Anfang der Einsatzlage für uns machte eine Anforderung der Feuerwehr Warendorf am 22.12.2023. Diese forderte zunächst einen Fachberater unseres Ortsverbandes aufgrund des Hochwassers der Ems an. Diese war in Warendorf über die Ufer getreten, ein erster Keller musste durch die Feuerwehr bereits leergepumpt und das Gebäude gesichert werden. Unsererseits wurde zur Unterstützung als Fachberater der Gruppenführer unserer Bergungsgruppe, Christian Göttker, entsandt, welcher auch bei den Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Straße „Kolkstiege“ unterstützte. Unser Fachberater Guido Gawellek war kurzzeitig in Beelen parallel im Einsatz, auf Anforderung der Feuerwehr Beelen, bevor er vor Ort durch einen Fachberater des THW Oelde abgelöst wurde und in seiner Funktion in den Einsatzraum Warendorf wechselte, um dort die Fachberaterfunktion fortzuführen. Bereits seit dem frühen Donnerstagabend, 21.12.2023, stand Gawellek im engen Austausch mit dem Wehrleiter der Feuerwehr Warendorf, Christof Amsbeck. Freitagmittag (22.12.2023) kam es dann zu einer Anforderung von Einsatzkräften zwecks Befüllung von Sandsäcken. Hierzu wurden unsere Bergungsgruppe und der Zugtrupp entsandt und „Am Holzbach“ ein Sandsackfüllplatz eingerichtet. Später erfolgte eine Unterstützung durch unsere Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung). Die Fachgruppe Elektroversorgung unterstützte personell in allen Gruppen, sodass Freitagnachmittag mehr als 20 Warendorfer THWler im Einsatz waren. Weitere Einsatzkräfte hielten sich zu diesem Zeitpunkt für die Nachtschicht bereit. Um eine permanente Auslastung der Sandsackfüllmaschine und eine Erhöhung der Kapazitäten zu erreichen, wurden weitere Einsatzkräfte angefordert und ein Schichtdienst eingeführt. Des Weiteren wurde auf dem Sandsackfüllplatz, auf dem Sandsäcke für den gesamten Kreis Warendorf gefüllt wurden, auch eine Sandsackfüllmaschine des Kreises Coesfeld aufgestellt. In der Spitze waren hier rund 65 Einsatzkräfte eingesetzt. Unterstützung kam aus den Ortsverbänden Beckum, Dülmen, Havixbeck, Lüdinghausen, Münster und Oelde. Am Samstagmittag kamen rund 40 weitere Einsatzkräfte für den Bereich Verbau der Sandsäcke und Logistik aus den Ortsverbänden Dortmund, Kamen, Unna und Werne hinzu. Samstagnachmittag wurde dann die dritte Sandsackfüllmaschine in Betrieb genommen. Diese kam aus dem THW Ortsverband Bocholt, welcher ebenfalls mit Einsatzkräften unterstützte. In der Spitze waren so 135 Einsatzkräfte des THW im Einsatz. Zeitweise erfolgte auch die Verpflegung der Einsatzkräfte durch die Küche des Ortsverbandes. Einsatzende konnte zunächst an Heiligabend, gegen 02:30 Uhr, gemeldet werden. Der Betrieb auf dem Sandsackfüllplatz war aber nur kurzzeitig eingestellt worden. Am ersten Weihnachtstag, gegen Mittag, erfolgte eine erneute Anforderung zum Füllen von Sandsäcken, da die Pegel weiter stark angestiegen sind und diverse Überschwemmungen drohten. Anforderer war dieses Mal der Kreis Warendorf. Mit Unterstützung diverser THW-Ortsverbände wurden in 20 Stunden, in zwei Schichten mit jeweils rund 90 Einsatzkräften, knapp 45.000 Sandsäcke, welche sich auf etwas mehr als 450 Paletten verteilten, gefüllt. Im Zeitraum 22.-26.12.2023 waren so insgesamt ca. 86.000 Sandsäcke durch Einsatzkräfte des THW gefüllt worden. Kurzfristig wurde in unserem Ortsverband durch Mitglieder der Grundausbildung auch ein Bereitstellungsraum eingerichtet, welcher aber am Ende nicht benötigt wurde. Beim Füllen der Sandsäcke war auch hier Unterstützung durch andere Ortsverbände notwendig. Im Einsatz waren hier auch die THW-Ortsverbände Dülmen, Coesfeld, Havixbeck, Ibbenbüren, Lengerich, Lüdinghausen, Münster, Oelde und Rheine. Nachdem auch dieser Einsatz abgeschlossen war, kam es am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages zu einer erneuten Anforderung. Dieses Mal durch die Feuerwehr Telgte. Hier drohte ebenfalls die Ems über die Ufer zu treten, während die Schutzmaßnahmen in Warendorf ausreichend schienen. So gingen dann alle Gruppen des Ortsverbandes in Telgte in den Einsatz, auch hier wurde ein Zwei-Schicht-Betrieb eingerichtet. Während sich unser Zugtrupp in der Wache der Feuerwehr Telgte eine Führungsstelle einrichtete, wurde auf einem Firmengelände an der Otto-Diehls-Straße ein Bereitstellungsraum aufgebaut. Um aufgrund einer Überschwemmung auf einen möglichen Stromausfall vorbereitet zu sein und in diesem Fall Großpumpen betreiben zu können, wurden die Notstromaggregate des THW-Ortsverbandes Oelde und von uns in der Innenstadt aufgestellt und Leitungen verlegt. Aber auch die Anwohner hätten mit dem dann bereitgestellten Strom des THW ihre Pumpen im Keller weiterbetreiben können. Des Weiteren wurden in Zusammenarbeit mit diversen Feuerwehren Sandsackdämme errichtet oder erweitert. Auch wurden Pumparbeiten durchgeführt und Kunst- und Kulturgüter aus dem Keller eines Museums in Sicherheit gebracht. Nach vier Tagen, also am Abend des 29.12.2023 endete auch dieser Einsatz zunächst. In Telgte unterstützten uns in diesem Zeitraum die THW-Ortsverbände Bergisch Gladbach, Coesfeld, Dinslaken, Dülmen, Havixbeck, Lengerich, Lüdinghausen, Münster und Oelde. Zu einer weiteren Anforderung durch die Stadt Telgte kam es bereits zu Beginn des gerade neu begonnenen Jahres, am 03.01.2024. Hintergrund war der erneut stark gestiegene Pegel der Ems. Der Einsatz dauerte für unseren Ortsverband bis zum 05.01.2024 an. Unsere Tätigkeiten umfassten dieses Mal die Absuche der Ems, speziell der Brücken, nach Treibgut und die Bergung dessen. Aber auch unser Fachberater Guido Gawellek war wieder angefordert worden. Unterstützung erhielten wir dieses Mal von den Ortsverbänden Ahaus und Oelde (Drohnen), Lüdinghausen (Boote) sowie Bergisch Gladbach, welcher wieder seinen mobilen Hochwasserpegel installierte. Seitens des THW-Ortsverbandes Warendorf waren an den Einsätzen insgesamt 46 Einsatzkräfte beteiligt. Hierunter auch Mitglieder der Grundausbildung, welche beim Herrichten der Unterkunft des Ortsverbandes zu einem Bereitstellungsraum unterstützten. Durch die Warendorfer Einsatzkräfte wurden rund 1600 Einsatzstunden geleistet. Wir bedanken uns bei den Feuerwehren Telgte und Warendorf, den Städten Telgte und Warendorf, dem Kreis Warendorf, dem DRK und den Maltesern sowie allen beteiligten THW-Ortsverbänden für die gute Zusammenarbeit.

 


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: